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Die Selbener Mühle

In einem alten Dokument wird je eine Wassermühle in Zschepen und Selben erwähnt. Für die Wassermühle in Selben gibt es keine Nachweise. Sie soll am Strengbach, in der Nähe der Straßenüberführung gestanden haben. Die Zschepener Wassermühle lag am Mühlteich, auf dem heutigen Gelände des Gleisnetzes der Deutschen Bahn AG. Sie dürfte seit Gründung des Dorfes bestanden haben.

Das Wasser erhielt der Mühlteich vom Lober. Das Wasser des alten Loberbettes war gegenüber dem Wohnhaus des Rittergutes durch ein Wehr ca. I, 30 m hoch angestaut. Über dieses Wehr floss das nicht benötigte Wasser ab. Es wurde um 1960 durch Hochwasser zerstört. Bis dahin war es, wie auch der Zschepener Busch, ein beliebtes Ausflugziel der Einwohner der umliegenden Dörfer und auch der Delitzscher Bürger

Die Wassermühle von Zschepen

Gelegen westlich der Ortslage am Lober, heute auf dem Gelände des Gleisnetzes der Deutschen Bahn AG.

1600 Leibel Lorenz, heiratet als hiesiger Wassermüller am 17. Juni Margaretha, die Witwe von Hans Deutrich aus Scholitz.

1618 Meister Orben zinst von der Mühle jährlich an die Pfarre in Selben 1 Groschen 6 Pfennig.

1631 Hartingk Hans, Müller aus Kolmen, heiratet am 20. November als hiesiger Wassermüller Christine, die Tochter des verstorbenen Melchior Biermann aus Selben.

1705 Cunert Valtin, ist hier Müller.

1707 Cunart Christian, Müller zu Zschepen, heiratet am 1. Mai in Döbernitz Dorothea, die Tochter von Ludwig Brandt aus Döbernitz. Er bleibt bis zu seinem Tod im Jahre 1737 hier auf der Mühle.

1735 Rosenhahn Gottfried, Schwiegersohn, bisher Zimmermann in der Grünstraße von Delitzsch, heiratet am 27. September und übernimmt die Wassermühle. Er stirbt 1768 in Zschepen.

1778 Landmann Johann Gottfried, heiratet am 26. November die Witwe Eva Maria des Vorbesitzers und übernimmt

die Mühle.

1798 Klepzig Johann Gottfried, kauft am 14. Mai für 1000 Taler die Mühle.

1829 Klepzig Johanne Rosine geb. Römer, Ehefrau, kauft am 16. März für 1000 Taler die Wassermühle.

1840 Herrmann Christian Friedrich, Müller, kauft am 17. Februar für 1500 Taler den Besitz.

1856 Karthaus Anton Wilhelm, Rittergutsbesitzer aus Zschepen, kauft am 6. November für 6600 Taler die

Wassermühle. Er verkauft den größten Teil des Besitzes am 3. März 1857 an die Berlin-Anhaltische-Eisenbahngesellschaft für den Bau der Eisenbahnlinie Leipzig-Berlin. Gleichzeitig wird dafür die gesamte Mühle abgebrochen.


Die Windmühle Selben

In der Zschortauer Straße 11 ist ein Wahrzeichen des Dorfes angesiedelt. Die noch vorhandene Mühle wurde 1753 neu erbaut. Bis 1933 hat man ausschließlich mit Windantrieb gemahlen, dann zunächst mit einem Diesel- und ab 1938 mit einem Elektromotorantrieb. Gemahlen wurde bis zum Jahre 1960, geschrotet noch bis 1996. Die technische Ausstattung bestand aus Mahl- und Schrotgang, Walzenstühle, Reinigung, Wurfsichter, Quetsche und Graupenschälmaschine. Mit dem Besitz war eine 2 Hektar Land umfassende Landwirtschaft verbunden. Die jetzigen Besitzer der Mühle, Familie Werner Weißmann, haben viel Mühe und Mittel investiert, damit die Mühle voll funktionierte. Leider lässt der Gesundheitszustand von Werner Weißmann und seiner Frau es nicht mehr zu, die Mühle zu pflegen und am traditionellen Mühlentag Besucher zu empfangen.

1574 Ersterwähnung in der Visitationsniederschrift im Kirchenbuch Selben: .Zu Selben aber ist Junker Hans v. Maschwitz Erbsaß, der hat unter sich 19 Bauern, die 20 Feuerstätten aber hat der Junker erkauft und jetzt

selbst in seinen Gebrauch. So hat er auch in einen wüsten Garten zwei Dreschern und auch dem Windmüller jedem ein Haus erbaut, auf welchen diese wohnen."

16113 Meister Greger, der Windmüller zu Selben aufgeführt.

1614 Grefe Martin, erwähnt. Er stirbt 1627 in Delitzsch als Elberitzmüller.

1624 Wiprecht Christoph, aus Zörbig, ist hiesiger Windmüller.

1629 Munckwitz Hans, heiratet als hiesiger Müller am 4. Januar in Spröda. 1638 Schmid Christian, Windmüller hier, heiratet am 8. Juli Magdalena, die Witwe des Windmüllers Christoph Wieprecht. Er ist noch bis 1647 hier.

1655 Rumer Peter, ist hier und heiratet am 22. Mai Maria, die Tochter des Schneiders Thomas Felgner aus Delitzsch.

11162 Müller Christoph, ist Windmüller zu Selben.
1668 Radler Hans, als Müller aufgeführt.

1686 Rädler Andreas, baut sich in diesem Jahr als hiesiger Windmüller ein neues Wohnhaus.

1753 Die Mühle wird neu erbaut.

1795 Rethel Gottfried, als Besitzer der Bockwindmühle aufgeführt. Sein Sohn Johann Gottlob Rethel ist 1813 Eigentumswindmüller in der Grünstraße von Delitzsch und heiratet in diesem Jahr in Selben eine Delitzscher Bürgerstochter.

1814 Weissmann Johanne Rosine geb. Holzweißig, vorher verwitwete Christian Gottlieb Rethel, kauft am 27. Juni für 1200 Taler die Mühle und Haus. Ihr Mann, der Müller Carl Friedrich Weissmann, war aus Altranstädt gebürtig.

1850 Weissmann Johann Traugott, Sohn, kauft am 15. September für 1400 Mark den Besitz.

18119 Weissmann Friedrich Franz, wird am 23. Juli Eigentümer.

1619 Weißmann Erich wird Eigentümer der Bockwindmühle. Letzter hier bis 1996 arbeitender Müller war Werner Weißmann.