Eine besondere Auszeichnung wurde der Kirche Selben am 15.06.2024 zu Teil. Die Dorfkirche in dem Ortsteil Selben wurde bereits im April 2023 durch die Stiftung KIBA zur Kirche des Monats ausgezeichnet. Von den 12 Kirchen, die im letzten Jahr zu diesen Kirchen des Monats gewählt wurden, wurde über eine Onlineabstimmung über die ersten drei Plätze abgestimmt.
Auf Platz 3 wurde die Dorfkirche in Schweinitz (Sachsen-Anhalt) gewählt und die Martinskirche in Zainingen (Baden Württemberg) fand sich auf Platz 2 wieder. Den ersten Platz konnte die kleine Dorfkirche in Selben für sich verbuchen, ein erstaunliches Ergebnis, das alle vom Förderkreis Selben überrascht hatte. Sie kann sich damit "KIBA-Kirche des Jahres 2024 " nennen.
Aus den Händen der Geschäftsführerin Dr. Catharina Hasenclever von der Stiftung KIBA konnte der Förderkreis Kirche Selben die Urkunde am Samstag entgegennehmen. Der Förderkreis Selben war mit Pfarrer Daniel Senf zu der Ehrung angereist und konnte die Gelegenheit nutzen, um sich bei der KIBA für die Förderung in Höhe von 20000 Euro noch einmal persönlich zu bedanken.
Die Stiftung widmet sich der Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland und hat mehr als 3000 Mitglieder sowie private Stiftungen unter sich. Ziel der Stiftung KiBa ist es, möglichst viele Kirchen in Deutschland instand zu halten, so dass sie als Orte des Gebets und der Gemeinschaft, der Kultur und Geschichte von vielen Menschen erlebt und genutzt werden können. Die Instandsetzung der Kirchen erfüllt oft ganze Dorfgemeinschaften mit neuem Leben.
Genau dieses Ziel verfolgt der Förderkreis Kirche Selben nunmehr seit 2006. In den nunmehr 18 Jahren der Gründung ging es immer wieder in kleinen Schritten voran. So wurde 2006 erst einmal Schutt und Müll aus der Kirche geräumt, um sie wieder halbwegs begehbar zu machen und mit der Restaurierung der Kirchenglocke im Jahr 2009 wurde ein erstes positives Signal entsendet – die Kirche lebt. Es konnte in dem Jahr auch erstmal wieder ein Gottesdienst in der Kirche gefeiert werden.Seit dem Jahr 20018 hat die Kirche durch eine private Spende wieder eine Kirchturmuhr, die stündlich auch die Glocke erklngen lässt. So war die Kirche bis zum Jahr 2019 ein Ort der Begegnung und durch Konzerte, Lesungen und Vorträge auch das kulturelle Zentrum von Selben. Leider wurde auf Grund er massiven Bergbaufolgeschäden das Gebäude baupolizeilich komplett gesperrt. Nach der Auszeichnung „Goldener Kirchturm“ ein Tiefschlag für alle Selbener.
Die mediale Präsenz der Kirche im Fernsehen, der Zeitung und sozialen Medien hat aber einiges bewirkt. So konnten in den letzten 5 Jahren noch einmal Gespräche mit der LMBV, dem Land Sachsen und der Kirche geführt werden. Mit Stolz kann man nun nach 5 Jahren des Hoffens und Bangens verkünden, dass die beiden ersten Bauabschnitte zur Stabilisierung des gesamten Gebäudes finanziell gesichert sind. Mit der Förderzusage von ca. 700 T€ kann jetzt begonnen werden, den Baugrund zu stabilisieren und alle äußeren Beschädigungen zu beseitigen. Die ersten vorbereitenden Maßnahmen haben bereits begonnen und so haben die Selbener Einwohner nach langer Zeit der Frustration endlich auch einmal positiv nach vorne schauen und Fortschritte erkennen.
Bis zum kommenden Jahr werden die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen werden können und dann gilt es noch Fenster, Türen und das Gestühl im inneren zu restaurieren. Gemeinsam mit Unterstützung aller Beteiligten werden wir das auch schaffen. Als kleines Bonbon könnte evtl. die Orgel der Kirche, die derzeit abgebaut und eingelagert ist, auch wieder in der Kirche erklingen .
So ist sich der Förderkreis sicher, dass wir 2025 die Kirche zum Teil wider eröffnen können, ein großer Schritt in die Zukunft.